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Tiergarten Bernburg

Was uns 2020 bewegte

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Von Bernburg in den Kaukasus

Ein Wisent aus der Nachzucht des Bernburger Tiergartens wird künftig zur Wiederansiedlung seiner Art im Kaukasus beitragen. Gemeinsam mit drei Artgenossen trat das anderthalbjährige Weibchen gegen Ende November vom Tierpark Berlin aus die Reise zum Shahdag-Nationalpark (Şahdağ Milli Parkı) in Aserbaidschan an.

Wisent "Bärolina"

Wisentjungtier "Bärolina" sonnt sich ausgestreckt im Sand der Wisentanlage des Bernburger Tiergartens

Der Wisent gilt als das größte in Europa vorkommende Landsäugetier. Seine amerikanische Schwesterart ist der Bison. Alle drei Unterarten des Wisents wurden in relativ kurzer Folge im jeweiligen natürlichen Lebensraum durch den Menschen erst dezimiert und letztlich ausgerottet: der Karpatenwisent wohl 1852 in der Maramureș, der Flachlandwisent 1919 im Urwald Białowieża und 1927 schließlich der Kaukasuswisent am Berg Alous (гора Aлоус) im nordwestlichen Kaukasus. In der Natur war die Art damit erloschen. Glücklicherweise konnten über ein zu diesem Zweck erstelltes Zuchtbuch noch 54 Wisente in den Gehegen von Zoos und bei einigen privaten Haltern ausfindig gemacht werden. Bis auf einen Kaukasus-Bullen gehörten sie alle der Flachland-Unterart an. Mit diesem Restbestand wurde eine artreine Erhaltungszucht begonnen. Unabhängig davon wurde versucht, den Wisent-Phänotyp durch Kreuzung mit Bisons zu retten, was von Anfang an heftige Kritik herausforderte.

Historische Schwarzweiß-Abbildung eines Kaukasus-Wisents im Wald

Das Foto soll die einzige erhaltene Abbildung eines Kaukasuswisents im natürlichen Lebensraum aus der Zeit vor der Ausrottung zeigen. Bildautor: Эдуард Карлович Ютнер zugeschrieben, Archiv Trepet. Quelle: Wikimedia. Lizenz: Public Domain.

Von russischer Seite verfolgte man den Wiederansiedlungsgedanken sehr früh. Bereits im Juni 1940 wurden ein Bulle und vier Kühe aus der Bison-Wisent-Kreuzungszucht des Tierparks Askania Nova in den Kaukasus überführt. Artreine Tiere hätten für ein solches Wagnis zu diesem frühen Zeitpunkt gar nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung gestanden. Zunächst wurden die Wildrindhybriden innerhalb des Kaukasus-Naturreservats (Кавказский заповедник) in dem als "Kisha Wisentpark" bezeichneten Gehege gehalten. Als im Winter 1942 auch der nordöstliche Kaukasus vom Weltkriegsgeschehen erfasst wurde, entließ man die Gehegetiere zu deren Schutz in die umliegende Natur. Da die Tiere den Krieg auf diese Weise schadlos überstanden, hielt man fortan an der freilaufenden Haltung fest. Der Bestand wurde mehrfach mit artreinen Wisenten aufgestockt und erlitt zeitgleich mit dem Zerfall der Sowjet­union einen massiven, vorüber­gehenden Einbruch. Anteile der Tiere mit Bison­vorfahren im Stammbaum sind dadurch inzwischen deutlich zurückgegangen, aber weiterhin vorhanden.

Karte von Aserbaidschan mit Shahdag-Nationalpark und Auswilderungsgehege

Die Fläche des Shahdag-Nationalparks ist rot dargestellt. Der Pfeil deutet auf das Auswilderungszentrum, in dem die Tiere eingewöhnt werden.

Am entgegengesetzten Ende, nämlich im Südosten der über 1100 Kilometer langen Gebirgskette des Großen Kaukasus, werden nun in Aserbaidschan ausschließlich artreine Wisente der Flachland-Kaukasus-Linie zum Aufbau einer sich selbst erhaltenden Population wiederangesiedelt. Im Shahdag-Nationalpark mit Höhenlagen zwischen 600 und 2500 Metern sowie jährlich zwischen 40 und 60 Tagen Schneedecke wurde ab 2017 eine 350 Hektar Fläche umfassende Auswilderungsstation errichtet. 2019 trafen in zwei Transporten insgesamt drei männliche und neuen weibliche Wisente ein. Über den Luftweg von Frankfurt-Hahn nach Baku folgten nun die nächsten vier. Unter ihnen befand sich das am 17. Mai 2019 im Tiergarten Bernburg zur Welt gekommene Weibchen "Bärolina". Nach mehrmonatiger Akklimatisation im Einge­wöhnungsgehege werden sie im Frühjahr in die Wildnis entlassen. Ein Teil der Wisente wird mit GPS-Sender­hals­bändern ausgestattet, um eine Beobachtung in der Übergangsphase zu ermöglichen. Mindestens 50 Wisente sollen insgesamt ausgewildert werden.

Das Projekt ist eine Gemeinschaftsinitiative des aserbaidschanischen Ministeriums für Ökologie und Natürliche Ressourcen, des World Wide Fund For Nature (WWF), des europäischen Zooverbands EAZA sowie nationaler Partner vor Ort. Die Finanzierung wurde durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) über die KfW-Entwicklungsbank unterstützt.

Landschaft im Shahdag-Nationalpark bei Ismayilli, wenige Kilometer vom Auswilderungszentrum entfernt. Bildautor: Interfase. Quelle: Wikimedia. Lizenz: CC-BY-SA-4.0

Die kaukasische Ökoregion verfügt über ein für die gemäßigte Klimazone außergewöhnlich hohes Maß an biologischer Vielfalt und ist deshalb besonders schützenswert. Von den aus diesem Gebiet bekannten über 7000 Farn- und Samenpflanzen kommt ein Viertel nirgendwo anders auf der Welt vor. In der Kaukasus-Region sind außerdem etwa 400 Vogelarten heimisch. Von den 153 Säugetierarten, 87 Reptilienarten, 14 Amphibienarten und rund 200 Fischarten kommen ein Drittel bis ein Fünftel ausschließlich in der kaukasischen Ökoregion vor. (31.12.2020)

Jungtiere bei den Erdmännchen

Lange sehnsüchtig erwartet, kam am 10. Juni im Bernburger Tiergarten endlich wieder Erdmännchen-Nachwuchs zur Welt.

Drei Erdmännchen-Jungtiere hintereinander und einander teilweise verdeckend, vorderstes aufrecht. Hintergrund rötlicher, steiniger Boden.

Mitte 2019 hatte sich herausgestellt, dass das Erdmännchen-Gehege zwischenzeitlich von ausschließlich männlichen Surikaten bevölkert wurde. Aus diesem Grund fiel die Entscheidung, ab Oktober eine neue Gruppe dieser unermüdlichen Scharrtiere aufzubauen. Zu diesem Zweck wurde ein im Mai vergangenen Jahres im Tierpark Cottbus geborenes Weibchen mit einem der jüngeren Bernburger Männchen vergesellschaftet. Und dieses Paar zieht nun seine ersten drei Jungtiere auf.

Zwei junge Erdmännchen, die sich beim gemeinsamen Raufen gegenseitig spielerisch mit den Zähnen zwicken

Raufen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Jungtiere.

Aufrecht Bauch an Bauch bei der Mutter sitzendes, trinkendes Erdmännchen-Jungtier

Eine Milchmahlzeit zwischendurch ist immer willkommen.

Anfangs fand alles im Verborgenen statt. Auch wenn die Jungtiere gelegentlich zu hören waren, so blieben sie während der ersten beiden Lebenswochen in der Wurfhöhle bzw. in einer rechtzeitig von Pflegerseite angebotenen Wurfkiste vor neugierigen Blicken geschützt. Auf diese Phase, die für die Jungen hauptsächlich aus Schlafen und Trinken bestand, folgten dann erste Erkundungen der unmittelbaren Umgebung. Täglich wurden die jungen Erdmännchen dabei sicherer und mutiger. Den Schutz des Hauses verließen sie mit ungefähr einem Monat erstmals. Etwa um diese Zeit begannen sie auch, sich für feste Nahrung zu interessieren. Dabei zeigen sich die Jungtiere bereits genauso futterneidisch wie die Erwachsenen. Auch eine neue Lieblingsbeschäftigung kam hinzu: das ausgelassene Balgen unter Geschwistern.

Mit dem kleinen Trio ist die in ständigem Umbau befindliche Kraterlandschaft unweit des Tiergarteneingangs zu neuem Leben erwacht. Es bleibt zu hoffen, dass die Eltern für zahlreiche weitere Geschwister sorgen werden. (31.07.2020)

Neuer Eselnachwuchs: Bilder vom ersten Lebenstag

Am Donnerstag, den 4. Juni brachte Eselstute "Josefine" gegen 7 Uhr früh ein Jungtier zur Welt. Für die Mutter ist der kleine Hengst bereits ihr zweites Fohlen. Die Geburt verlief komplikationslos und zügig.

Mutter beleckt in Brustlage liegendes Jungtier am linken Oberschenkel

07:12 Uhr. Das Neugeborene wird von der Mutter sauber geleckt.

Jungtier versucht aufzustehen, während es weiter von der Mutter beleckt wird

07:13 Uhr. Die intensive Zuwendung der Mutter animiert das Jungtier zu ersten Aufstehversuchen.

Auf die ersten Atemzüge und die Wahrnehmung der vielen neuartigen Eindrücke folgte schon bald eine große Herausforderung: Aufstehen, Gleichgewicht halten und allererste Schritte wagen. Für neugeborene Huftiere ist es überlebenswichtig, dem Muttertier so bald als möglich folgen zu können.

Das Jungtier versucht, sich vom Boden hochzudrücken

07:22 Uhr. Vier Beine gleichzeitig unter Kontrolle zu bringen, ist keine leichte Aufgabe.

Jungtier steht noch etwas breitbeinig Kopf an Kopf parallel vor der Mutter

07:38 Uhr. Etappenziel erreicht: auf eigenen Beinen stehen und vorsichtig laufen können.

Die neuerworbenen Fähigkeiten Stehen und Laufen sind aber auch unverzichtbar, um die nächste wichtige Aufgabe zu meistern: Das Jungtier muss die Milchquelle aufspüren und anschließend die richtige Trinktechnik herausfinden.

Jungtier auf der Suche nach dem Euter noch orientierungslos

07:44 Uhr. Wo geht's hier zur Milch? Das Fohlen sucht mit vorgestreckter, eingerollter Zunge nach einer Zitze.

Fohlen sucht mit vorgestülpter, eingerollter Zunge in der richtigen Richtung

07:45 Uhr. Auf dem rechten Weg zum Euter. Nur der Neigungswinkel des Kopfes wird noch eine Weile Schwierigkeiten bereiten.

Die Mutter hilft dem Nachwuchs bei der Suche, indem sie ein paar Schritte geht, sobald das Fohlen länger an der falschen Stelle sucht und ruhig stehen bleibt, wenn die Suche erfolgversprechend scheint.

Spuren von Milch auf der Zungenspitze

07:48 Uhr. Erste Spuren von Milch sind auf der Zungenspitze zu erahnen.

Jungtier hat den Bogen raus und trinkt ausgiebig

08:34 Uhr. Inzwischen klappt es mit dem Trinken schon richtig gut.

Das Muttertier lässt sein Neugeborenes nicht aus den Augen. Vor allem der Hengst wird auf Abstand gehalten, indem sich die Stute bei Annäherungsversuchen des Vaters quer zwischen diesen und das Jungtier stellt.

Mutter schützt Jungtier, indem sie Gruppenmitgliedern den Weg verstellt

08:08 Uhr. Mutter "Josefine" schützt ihr Fohlen vor dem Hengst.

Fohlen döst im Stehen

16:08 Uhr. Ein so ereignisreicher Tag macht selbst Energiebündel müde ...

Inzwischen ist das kleine Eselchen schon sehr sicher im Gehege unterwegs. Ausgelassene Laufspiele, ausgiebiges Trinken sowie Schlafphasen in ausgestreckter Seitenlage wechseln einander ab. (09.06.2020)

Tierhäuser ab 30. Mai wieder geöffnet [Hinweis: dieser Beitrag beschreibt nicht mehr die aktuelle Situation]

Ab Sonnabend, den 30. Mai 2020 öffnen im Tiergarten Bernburg die Tierhäuser, die Teichanlagen, das Pinguingehege sowie das Kängurugehege wieder. Die Nutzung ist, wie der Tiergartenbesuch allgemein, an folgende Bedingungen gebunden: Einhaltung der Hygieneregeln und des Mindestabstands sowie Vermeidung von Ansammlungen.

Wichtigeste Regeln für den Besuch: Abstand halten, keine Ansammlungen bilden, Hygieneregeln beachten

Das Streichelgehege bleibt weiterhin geschlossen. Der Erwerb von Tierfutter sowie die Ausleihe von Hawazuzies sind ebenfalls nicht möglich. Auf das allgemeine Fütterungsverbot wird ausdrücklich hingewiesen.

Die Anzahl der gleichzeitig im Tiergarten verweilenden Besucher muss aktuell auf 500 Personen beschränkt werden. Aufgrund dieser Begrenzung muss auch der separate Ausgang zur Fähre über die Drehtür bis auf weiteres geschlossen bleiben. Reservierung bzw. der Erwerb von Zeitfenstertickets ist nicht möglich. Das Eintrittsgeld bitten wir, bevorzugt bargeldlos zu entrichten. Es erfolgt kein Verkauf von Online-Tickets.

Spielplätze und Tiergartenschenke sind geöffnet. (30.05.2020)

Spielplätze im Tiergarten öffnen ab 8. Mai [Hinweis: dieser Beitrag beschreibt nicht mehr die aktuelle Situation]

Ab Freitag, den 8. Mai 2020 öffnen die Spielplätze im Tiergarten Bernburg wieder. Für die Nutzung gelten die folgenden Bedingungen:

Bedingungen für das Betreten von Spielplätzen

Geöffnet ist auch die Tiergartenschenke.

Schild mit der Bitte um 2 Meter Abstand zueinander

Die Öffnung des Tiergartens ist weiterhin davon abhängig, dass die Regeln zur Kontakbeschränkung und Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden.

Geschlossen sind weiterhin alle Tierhäuser und begehbaren Gehege (einschließlich Streichelgehege). Ebenfalls nicht möglich sind die Ausleihe von Hawazuzies sowie der Erwerb von Tierfutter. Auf das allgemeine Fütterungsverbot wird ausdrücklich hingewiesen.

Die derzeit gültigen Regeln hinsichtlich Kontaktbeschränkung und Hygienemaßnahmen sind zu befolgen. Erforderlich ist unter allen Umständen die Einhaltung des persönlichen Mindestabstands zu anderen Besuchern, im Kassenbereich beginnend und darüber hinaus im gesamten Tiergartengelände.

Die Anzahl der gleichzeitig im Tiergarten verweilenden Besucher muss aktuell auf 500 Personen beschränkt werden. Aufgrund dieser Begrenzung muss auch der separate Ausgang zur Fähre über die Drehtür bis auf weiteres geschlossen bleiben. Reservierung bzw. der Erwerb von Zeitfenstertickets ist nicht möglich. Das Eintrittsgeld bitten wir, bevorzugt bargeldlos zu entrichten. Es erfolgt kein Verkauf von Online-Tickets.

Lageplan mit angepasster Rundgangsempfehlung und aktuellen Sperrungen

Empfohlener Rundgang mit den aktuellen Einschränkungen (Stand: 23. Mai 2020).

Wir bitten unsere Besucher um Verständnis für die Fülle der angeordneten Einschränkungen und Regeln. Unseren Spendern und Tierpaten danken wir für die tatkräftige Unterstützung. (07.05.2020, letzte Aktualisierung: 23.05.2020)

Tiergarten Bernburg öffnet am 23. April wieder [Hinweis: dieser Beitrag beschreibt nicht mehr die aktuelle Situation]

Ab Donnerstag, den 23. April 2020 öffnet der Tiergarten wieder täglich in dem für die Jahreszeit regulären Zeitfenster von 09:00 bis 18:00 Uhr. Ermöglicht wurde dies kurzfristig durch die Änderung der 4. SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt am 21. April, die nun Ausnahmen für tiergärtnerische Einrichtungen zulässt.

Schild mit der Bitte um 2 Meter Abstand zueinander

Die Öffnung des Tiergartens ist davon abhängig, dass Regeln zur Kontakbeschränkung und Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden.

Es handelt sich dabei jedoch keineswegs um eine Rückkehr zur Normalität. Vielmehr ist die Öffnung an umfangreiche Auflagen gebunden, deren Durchsetzung dem jeweiligen Tiergarten obliegt. Wir bitten unsere Besucher deshalb nicht nur um Verständnis, dass alle Tierhäuser, begehbaren Gehege (einschließlich Streichelgehege) und Spielplätze auch weiterhin geschlossen bleiben müssen. Vielmehr ist es ein ganz besonderes Anliegen, dass alle Besucher die derzeit gültigen Regeln hinsichtlich Kontaktbeschränkung und Hygienemaßnahmen befolgen. Erforderlich ist unter allen Umständen die Einhaltung des persönlichen Mindestabstands zu anderen Besuchern, im Kassenbereich beginnend und darüber hinaus im gesamten Tiergartengelände. Leider ist es unumgänglich, die Anzahl der gleichzeitig im Tiergarten vorhandenen Besucher zu beschränken. Aus diesem Grund bleibt auch der separate Ausgang zur Fähre über die Drehtür bis auf weiteres geschlossen.

Lageplan mit angepasster Rundgangsempfehlung und aktuellen Sperrungen

Empfohlener Rundgang (Stand: 27. April 2020, nicht mehr aktuell).

Kletterkamel aus Beton, von Fallschutzkies umgeben und mit Gittern und Flatterband gesperrt

Das Kletterkamel gehört, wie u.a. auch die beiden Spielplätze, zu den durch behördliche Auflagen gesperrten Bereichen.

Ebenfalls nicht möglich sind der Verkauf von Tierfutter oder der Verleih von Hawazuzies. Das Eintrittsgeld bitten wir, bevorzugt bargeldlos zu entrichten.

Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um an dieser Stelle allen Unterstützern herzlich zu danken, die uns in dieser schwierigen Situation bereits mit Tierpatenschaften oder Spenden bedacht haben, und hoffen, dass über die nächsten Monate eine schrittweise Normalisierung auch des Tiergartenbetriebs erfolgen kann. Bis dahin bitten wir um Ihr Verständnis für die notwendigen Einschränkungen. (22.04.2020, letzte Aktualisierung 27.04.2020)

Tiergarten während der Corona-Krise: Die ersten zwei Wochen

Schild am Tiergarten-Eingang: geschlossen

Wie alle Zoos der Bundesrepublik - und viele weitere weltweit - ist auch der Tiergarten Bernburg aufgrund der Corona-Krise derzeit für Besucher geschlossen. Infolge der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung findet der Tiergartenbetrieb nun bereits seit zwei Wochen unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit und damit auch ohne Einnahmen aus Eintrittsgeldern statt. Bis zu 50.000 Euro monatlich fehlen dadurch im Tiergarten-Haushalt. Doch viel lässt sich am Zooalltag nicht herunterfahren. Alle Tiere müssen täglich versorgt werden. Füttern und Tränken allein wären bei weitem nicht ausreichend. Der Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) hat sich deshalb jüngst mit der dringenden Bitte um ein Soforthilfeprogramm für Zoos an Bundeskanzlerin, Bundesminister und Ministerpräsidenten gewendet.

Trampeltiermutter legt ihren Kopf auf den Rücken ihres zwei Tage altem Fohlen

Trampeltiermutter "Tula" mit ihrem hier zwei Tage alten Hengstfohlen

Von Problemen dieses Ausmaßes ahnen die Tiergartenbewohner indes nichts. In den zurück­liegenden zwei Wochen kamen unter anderem ein Mara, drei Kamerun- und vier Zackelschafe sowie ein Trampeltier zur Welt. Letzteres besitzt ein ungewöhnlich helles Fell und gleicht darin ganz dem Vater in jungen Jahren. Kennzeichnung und Jungtier­prophylaxe bestimmten seinen aufregenden zweiten Lebenstag.

Zackelschaf-Muttertier mit voller Wolle, davor neugeborenes Jungtier mit sichtbarem Nabelschnur-Rest, abseits ein liegendes Jungtier

Zackelschaf-Mutter mit neugeborenen Jungtieren

Ein Pinguin brütet liegend in der Höhle, der Partner steht neben dem Eingang

Humboldtpinguine beim Brutgeschäft

Bei vielen Vögeln, etwa den bedrohten Humboldtpinguinen und den Chilenische Flamingos, erwachten die Frühlingsgefühle. Um die empfindsamen Flammenvögel bei Laune zu halten, wurde ihr Brutplatz mit frischem Lehm hergerichtet. Zeitgleich verbauen die Pinguine mit großem Eifer das angebotene Birkenreisig in ihren Bruthöhlen, bevor sie dort im Abstand von vier Tagen zwei Eier legen. Der Emu-Hahn brütet bereits seit Ende Februar und hat gerade erst einmal Halbzeit, während Koskorobaschwäne und Turkmenenuhus ihre Bruten leider schon erfolglos aufgegeben haben. Sicherheitshalber im Brutschrank befindet sich das Gelege der wertvollen Kupferspiegelenten.

Emu liegt mit ausgetrecktem Hals flach auf dem Boden, sein Körper bedeckt das Gelege

Brütender Emu-Hahn

Gelege aus elf türkisblauen Emu-Eiern

Emu-Gelege mit reduzierter Eizahl

Trotz aller Vorsorge und Vorbeugung kann es aber auch immer wieder Notfälle geben. Kritisch ist aktuell der Gesundheitszustand eines unserer Geparden. Die knapp 13jährige "Bekoni" hat offenbar einen Nierenproblem entwickelt. Sie befindet sich deshalb in intensiver tierärztlicher Behandlung. Ob es sich um einen akuten oder chronischen Verlauf handelt, ist derzeit noch ungewiss. Auch hier hoffen wir für die Zukunft das Beste. (01.04.2020)

Der neue Spielplatz im Tiergarten wird Wirklichkeit

Im Tiergarten Bernburg entsteht in diesen Tagen zwischen Amerikahaus und Tiergartenschenke ein komplett neuer Spielplatz. Rasant sind die täglichen Veränderungen. Was als einzelner, sieben Meter hoher Turm begann, ist inzwischen zu einer ganzen Spiel-Landschaft mit Netztunnel und Röhrenrutsche herangewachsen. Palmwedel krönen die Standpfosten der Spielelemente und unterstreichen das Thema des künftigen Dschungel-Spielplatzes.

Dschungel-Spielplatz im Bau

Die Einweihung der neuen Attraktion ist schon zu Ostern geplant. Bis dahin soll nicht nur die Gerätekombination stehen. Auch das deutlich veränderte Spielplatz-Umfeld wird noch neu gestaltet. Begonnen hatten die Umbauarbeiten mit dem Rückbau des beinahe 28 Jahre alten Spielplatz-Vorgängers an derselben Stelle gegen Ende Januar. (05.03.2020)

Tiergarten Bernburg schafft Platz für neuen Spielplatz

In der letzten Januarwoche hat im Tiergarten Bernburg die Realisierung eines inzwischen lang gehegten Wunsches begonnen. Ein komplett neuer Spielplatz wird die nunmehr knapp 28jährige Spielanlage zwischen Tiergartenschenke und Amerikahaus ersetzen. Wenn alles nach Plan läuft, soll die neue Attraktion bereits zu Ostern spielbereit sein.

Spielplatzgeräte hinter Bauzaun

Die alten Spielgeräte werden in den kommenden Tagen abgebaut, um Baufreiheit für den neuen Spielplatz zu schaffen.

Zunächst müssen jetzt erst einmal die vorhandenen Alt-Geräte abgetragen werden. Mit den Jahren hatte der Zahn der Zeit immer stärker an der Spielkombination genagt. Viele Teile mussten inzwischen mehrfach ersetzt werden. Für manches blieb nur der schrittweise Rückbau. Parallel dazu stiegen die Erwartungen der Besucher.

Es ist deshalb hoch erfreulich, dass das Projekt Spielplatzneubau nun schon bald sichtbare Formen annehmen wird. Vor wenigen Tagen ist die Fläche zur Baustelle geworden, um das Gelände für die Errichtung der zukünftigen Spielanlage vorzubereiten. (30.01.2020)

Jahresrückblick 2019

66.386 Besuche konnte der Tiergarten Bernburg im Jahr 2019 verzeichnen. Das waren 3.660 (5,8%) mehr als im Vorjahr. Der stärkste Monat war mit 10.434 Besuchen der April.

Im Tierbestand kam es zu zahlreichen erfreulichen Nachzuchterfolgen. Hervorzuheben sind die ersten Graumöwen und Chinesischen Baumstreifenhörnchen, die das Licht der Welt im Tiergarten Bernburg erblickten.

Stich­tag ►
31.12.2018
31.12.2018
31.12.2019
31.12.2019
Tier­klas­se ▼
For­men
Indi­vi­duen
For­men
Indi­vi­duen
Säu­ge­tie­re
36
273
36
237
Vö­gel
65
364
64
272
Kriech­tie­re
6
18
7
20
Lur­che
2
10
1
7
Kno­chen­fi­sche
30
421
31
478
Doppel­füßer
1
8
1
6
In­sek­ten
1
15
1
18
Schnec­ken
1
62
1
58

Tierbestand Jahresende 2018 bzw. 2019. (Formen = Wildtierarten bzw. Wildtierunterarten und Haustierrassen.)

Logo für den Weltentdeckertag

Neben den traditionellen Veranstaltungen wie Ostersonntag und Tiergartenfest fand am 26. Oktober der erste Weltentdeckertag im Tiergarten Bernburg statt. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein für Bildung und Arbeit e.V. wurden dabei die Kontinente der Erde in den thematischen Mittelpunkt gestellt. Im Rahmen der Konzertreihe "Klänge im Raum" traten am 1. Juni erstmals Mitglieder der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie im Tiergarten auf.

Die Um­bau­arbeiten am Hirsch­gehege konnten im Früh­jahr abge­schlos­sen werden, während der Neu­bau des Luchs­geheges fortgesetzt wurde. Das Tiergartenentwicklungskonzept für den Zeitraum bis 2030 wurde am 2. Mai 2019 durch den Stadtrat beschlossen. Das "Zootier des Jahres" 2019 war der Gibbon. (14.02.2021)


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