Wieder Weißlippenhirsche im Tiergarten
Nach vorübergehender Unterbrechung aufgrund von Umbauarbeiten gibt es seit 7. November endlich wieder Hirsche im Bernburger Tiergarten. Aus dem Tierpark Berlin stammend, ist ein junges Pärchen Weißlippenhirsche eingezogen und hat sich inzwischen auch gut eingelebt.
Weißlippenhirsche sind in der Natur bedroht. Ihr Vorkommen ist auf China begrenzt, wo sie im östlichen Tibet sowie benachbarten Gebieten Hochgebirgslagen in 3500 bis 5000 Metern Höhe besiedeln. Der Tiergarten Bernburg möchte eine Zuchtgruppe dieser selten in Zoos gehaltenen, asiatischen Hirschart aufbauen. (25.11.2018)
Salzländer Kulturstempel ist gestartet
Ab sofort gibt es den Salzländer Kulturstempel. Insgesamt 44 Stempelstellen existieren über den Salzlandkreis verteilt. Im Tiergarten Bernburg befindet sich die rote Stempelbox eingangsnah am Kassenhaus. Zum Stempeln berechtigt ist, wer ein gültige Eintrittskarte erworben hat.
Die zugehörigen Stempelhefte sind in allen Filialen der Salzlandsparkasse gegen eine Schutzgebühr erhältlich. Wer mindestens 40 Stempel gesammelt hat, darf sich Kulturkonsul des Salzlandkreises nennen. (20.10.2018)
Großballenraufen für Trampeltiere und Steppenrinder
Trampeltiere und Ungarische Steppenrinder haben in dieser Woche überdachte Futterraufen für ihre Außenanlagen bekommen und entsprechend neugierig in Augenschein genommen. Weitaus ungewöhnlicher als die Raufen selbst war für die Tiere jedoch die Tatsache, dass das Futter nun nicht mehr mit der Schubkarre, sondern in ganzen Großballen mittels Traktor bereitgestellt wird.
Heu und Stroh können damit unabhängig von der Witterung außerhalb der nicht einsehbaren Ställe gefüttert werden. Für die Besucher ergeben sich dadurch bessere Beobachtungsmöglichkeiten. (31.08.2018)
Hawazuzie entwendet: Tiergarten bittet um Mithilfe [Erledigt]
Am Dienstag, den 28. August 2018 wurde am Nachmittag während der regulären Öffnungszeit eines der Hawazuzies entwendet. Es handelt sich dabei um einen Handwagen mit Eisenbahnmotiv (siehe Abbildung). Nach bisherigem Erkenntnisstand wurde das Hawazuzie über die Fähre zur Bergstadtseite verbracht.
Das entwendete Hawazuzie ist identisch mit dem hier abgebildeten.
Der Diebstahl wurde der Polizei angezeigt. Für zweckdienliche Hinweise zum Verbleib des Hawazuzies wären wir dankbar. (31.08.2018)
Zwischenzeitlich hat das Hawazuzie den Weg zurück in den Tiergarten gefunden. Ein großes Dankeschön an die umsichtigen Wiederbeschaffer. (20.09.2018)
Trampeltierherde ist gewachsen
Gut eine Woche ist der Neuzugang bei den Trampeltieren inzwischen alt. Und einen Namen gibt es auch schon: "Cataleya" haben die Tierpfleger das in den Morgenstunden des 8. August geborene Stutfohlen genannt.
Mutter und Jungtier.
Für die siebzehnjährige "Tula" ist es bereits der vierte Nachwuchs, für den neun Jahre jüngeren Vater "Khan" nun immerhin der dritte. Das dienstälteste Kamel der derzeit achtköpfigen Gruppe ist übrigens "Lena" mit 24 Jahren. (15.08.2018)
Schlossbärin "Bonny" musste eingeschläfert werden
Unser bisher das Bärengehege am Bernburger Schloss bewohnender Braunbär "Bonny" musste krankheitsbedingt am 13. August 2018 eingeschläfert werden. Seit ungefähr Jahresbeginn hatten sich bei der 28½jährigen Bärin vermehrt Probleme des Bewegungsapparats eingestellt, die umgehend durch Gabe von Schmerzmitteln behandelt wurden. Während der letzten beiden Monate kam eine deutlich verminderte Futteraufnahme hinzu. In den letzten Tagen hatte "Bonny" nur noch sehr wenig gefressen und sichtbar an Kondition verloren.
Zur Abklärung des Krankheitsgeschehens erfolgte deshalb am Montag eine klinische Untersuchung unter Narkose. Die Ultraschalluntersuchung erhärtete den Verdacht einer zusätzlichen Magen-Darm-Erkrankung. Des weiteren wurden Veränderungen an Zähnen, Milz und Nieren festgestellt.
Braunbärin "Bonny" im Juni 2012 während der Fütterung.
Da die Bärin an mehreren Organsystemen erkrankt war und keine Aussicht auf eine Verbesserung des Zustandes bestand, wurde sie von ihrem gesundheitlichen Leiden erlöst. Zur genaueren Klärung der Organerkrankungen ist eine veterinärpathologische Untersuchung eingeleitet worden.
"Bonny" war im Januar 1990 in einem Zwillingswurf im Bärengehege am Schloss Bernburg zu Welt gekommen und lebte dort seit der 1996 erfolgten Modernisierung und Erweiterung dieser Anlage. Aktuell befinden sich bis auf weiteres keine Bären im Gehege am Schloss mehr. (13.08.2018)
Schwarzhalsschwan während des Schlupfes
Zweimal hat das Schwarzhalsschwan-Paar des Bernburger Tiergartens in diesem Jahr einen Brutversuch unternommen. Beide Male jedoch wurde das Gelege von unerkannten Raubtieren geplündert. Die Schwäne wurden vom Nest vertrieben, die meisten Eier zerstört. Die wenigen unversehrt gebliebenen Eier wurden in die Brutmaschine überführt. Aus einem Ei schlüpfte schließlich doch noch ein Jungtier.
Video: © Andreas Filz / Tiergarten Bernburg
Die Einstellungen zeigen das angepickte Ei im Brutschrank, den Vorgang des Öffnens mit dem Schnabel (unter Durchleuchtung mit der Schierlampe), die verlassene Eischale sowie das Schwanenküken vier Tage nach dem Schlupf. (18.07.2018)
Baumstreifenhörnchen aus China
Direkt aus China kamen die neuen Baumstreifenhörnchen (Tamiops swinhoei) zwar nicht in den Tiergarten Bernburg, vielmehr aus dem "Arche Noah"-Zoo Braunschweig. Aber davon einmal abgesehen, machen die quirligen und mehrfach längsgestreiften Nager ihrem Namen alle Ehre. Den ganzen Tag sind sie auf den Zweigen und Ästen ihres Geheges unterwegs, immer auf der Suche nach etwas Fressbarem.
Im Tiergarten Bernburg ist diese Tierart erstmals zu sehen. Sie ersetzt die zuvor hier gehaltenen, weniger geselligen Sibirischen Streifenhörnchen. In Kürze sollen die beiden männlichen Baumstreifenhörnchen auch noch weibliche Gesellschaft bekommen. (18.07.2018)
Erste Neuseeland-Löffelenten geschlüpft
Im Brutschrank sind mehrere Neuseeland-Löffelenten geschlüpft. Es handelt sich dabei um eine Unterart der Australischen Löffelente (Anas rhynchotis). Für den Tiergarten Bernburg ist es die erste Nachzucht dieser Entenform. Die Jungtiere werden außerhalb des Besucherbereichs aufgezogen. (16.06.2018)
Patagonienanlage ist wieder zugänglich
Der Steg am Südteich ist ersetzt, so dass die Anlage mit Koskorobaschwänen, Chilekrickenten und weiterem Wassergeflügel sowie die Voliere der Chilenischen Flamingos nun wieder für Besucher begehbar sind.
Im Afrikahaus gibt es erneut Nachwuchs bei den Kurzohrrüsselspringern. Hier wachsen Zwillinge auf.
Sehr erfreulich ist, nach längerer Unterbrechung, auch der Zuchterfolg bei unseren Weißhaubenhäherlingen. Vier Jungtiere werden gerade von den Eltern aufgezogen. Es sind die ersten Nachkommen dieses neu zusammengestellten Paares. (26.05.2018)
Bären und Wölfe sind wieder vereint
Lange hat es gedauert, aber jetzt ist es endlich wieder so weit: Bräunbären und Europäische Wölfe teilen sich im Tiergarten Bernburg wieder dasselbe Gehege und gehen sich dabei die meiste Zeit ganz entspannt aus dem Wege. Für die Bären war es keine neue Situation, als sie im Außengehege erneut auf Wölfe trafen. Für die beiden Wolfsbrüder hingegen schon.
Nachwuchs gab es kürzlich bei den Temminck-Tragopanen, die jetzt drei Küken führen. Es ist unser erster Zuchterfolg bei dieser Tierart, seit wir dem Erhaltungszuchtprogramm von Aviornis beigetreten sind, und deshalb besonders erfreulich. Beide Elterntiere sind anhand ihrer DNA auf Artreinheit geprüft und waren 2017 noch ohne Junge geblieben.
Bei den Zackelschafen sind bisher zwei Lämmer zur Welt gekommen, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Derweil steht der Blauregen in voller Blüte. (05.05.2018)
Frühlingsflor und Frühlingsgefühle
Die Bewohner des Tiergartens genießen die frühlingswarmen Strahlen der Morgensonne: Erdmännchen, Kattas, Störche, Esel, Buschschliefer - jederorts, wohin man blickt. Viele Vögel widmen sich intensiv der Brut. Und auch bei den Spornschildkröten ist Fortpflanzung dieser Tage ein groß geschriebenes Thema.
Für den Hohlen Lerchensporn ist die größte Zeit des Jahres schon wieder vorbei. Nach dem lange Zeit zu kalten März scheint die Natur im Zeitraffertempo aufzuholen. Kurz war die Dauer der ausgedehnten, violett und weiß gefleckten Blütenteppiche im Auenwald. Längst treiben die Bäume Laub und beschatten den Waldboden von Tag zu Tag stärker.
Auch die Blüten der Forsythien vergehen bereits. Gold leuchten jetzt die gefüllten Blütenkörbchen des Ranunkelstrauchs. Auf den Wiesen treibt der Löwenzahn ... (21.04.2018)
Als gefährlich angesprochene Schlange in Wohngebiet entpuppt sich als harmlose Ringelnatter
Sie gab sich alle Mühe, gefährlich zu erscheinen: lautes Zischen, energische Scheinangriffe durch furchtloses Zustoßen, Abflachen des Kopfes ... Die Anwohner eine Bernburger Neubaugebiets waren beunruhigt, als sie das zunächst nur die Sonne suchende, später aber mit empfindlicher Verstimmung reagierende Reptil am vergangenen Wochenende auf einer Brache zwischen ihren Häusern sichteten. Am Ende stellte sich heraus, dass es sich doch nur um eine einheimische und völlig harmlose Ringelnatter handelte. Das Tier war über einen Meter lang und zog fast alle für Einschüchterungs- und Täuschungsmanöver zur Verfügung stehenden Register, einschließlich Absonderung des unangenehm riechenden Analdrüsensekrets sowie von Blut aus dem Maul.
Verwechslungen, wie diese, kommen leider häufig vor und setzen unsere Ringelnattern (Natrix natrix) aus Unkenntnis unnötigen Störungen aus. Typisch für Ringelnattern sind die gelben, halbmondförmigen Flecken am hinteren Kopf. (21.04.2018)
Hausschwein entlaufen?
Man hätte es für einen Aprilscherz halten können. Dieses Hausschwein sorgte für den Aufreger der vergangenen Wochen und Monate. Besorgte Passanten, die das flanierende Borstentier an der Peripherie des Tiergartens sichteten, meldeten es im Tiergarten als entlaufen. Doch nichts für ungut: Fehlalarm! Tatsächlich gehört dieses Schwein nicht in den Tiergarten, sondern zu unseren Nachbarn. (21.04.2018)
Ergibt Schnee plus Eis Pinguinwetter? Oder: Winter im Tiergarten.
Viele Besucher erwarten, dass unseren Pinguinen frostiges Winterwetter am angenehmsten wäre. Doch für die an der chilenischen und peruanischen Küste lebenden Humboldtpinguine trifft dies genauso wenig zu, wie für die übrigen Vertreter der Gattung Spheniscus. Neben dem hauptsächlich die südamerikanische Ostküste bewohnenden Magellanpinguin gehören dazu auch noch der südafrikanische Brillenpinguin sowie der Galapagos-Pinguin.
Tatsächlich besteht bei großflächiger Eisbildung an der Oberfläche des Pinguinbeckens sogar die Gefahr, dass die Humboldtpinguine die zum Atmen und Aussteigen notwendigen Eislöcher nicht rechtzeitig finden und in der Folge ertrinken könnten. Vorsichtshalber verbringen unsere Pinguine solche Tage deshalb zumeist in ihrem Haus.
Die Füße von Schnee-Eulen und Luchsen sind bestens vor Wärmeverlusten geschützt.
Besser auf nordische Verhältnisse eingestellt, sind bespielweise Schnee-Eulen und Luchse. In schneereicher Umgebung ist die mehr oder weniger weiß gezeichnete Schnee-Eule recht gut getarnt. Ihre Füße sind dicht befiedert. Sehr gut isoliert sind auch die Luchse, ihre mit dichtem Fell bedeckten Pfoten bilden dabei kein Ausnahme.
Mit nackten Füßen auf kaltem Untergrund stehen hingegen Enten, Gänse, Schwäne und Flamingos sowie andere nacktfüßige Vögel wie Kraniche oder Störche. Wärmetausch zwischen benachbart verlaufenden Arterien und Venen verhindert nach dem Gegenstrom-Prinzip allzu große Energieverluste. Mit zunehmender Entfernung von der Körpermitte werden Blut und Beine kühler, zur Körpermitte hin wieder entsprechend wärmer.
Enten, wie diese Peposakaente, sind hingegen dafür konstruiert, mit "wechselwarmen" Füßen zu leben.
Kälte ist auch nicht das primäre Winterproblem unserer einheimischen Weißstörche. In den Süden ziehen sie nicht der Wärme wegen, sondern weil das Futterangebot zu dieser Zeit dort besser ist. Selbst unsere Chilenischen Flamingos sind von Natur aus durchaus auf Kälte eingstellt. In den Hochanden ertragen sie Nächte mit 20 Grad unter dem Gefrierpunkt ohne Probleme. Im Tiergarten lassen sie sich von Frost kaum beeindrucken, solange ihnen offenes Wasser zur Verfügung steht. (04.03.2018)
Sturmtief "Friederike" zerstört mehrere Tiergarten-Bäume
Am Donnerstag, den 18. Januar wütete Sturmtief "Friederike" zwischen 14 und 21 Uhr auch im Gelände des Bernburger Tiergartens. Mehrere Bäume wurden dabei zerstört, einige Zäune wurden beschädigt. Menschen und Tiere kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Der Tiergarten war in Erwartung des Sturms ganztägig geschlossen und blieb auch am darauffolgenden Freitag aufgrund der Beseitigung diverser Schäden im Besucherbereich weiterhin geschlossen.
Schäden durch ausgebrochene Krone einer Pappel.
Unweit des Streichelgeheges brach aus einer Pappel die Krone aus, durchschlug den Außenzaun und blockierte die benachbarte öffentliche Straße. Der Baum zeigte, wie viele andere der betroffenen, keinerlei Hinweise auf Vorschädigungen. Zwei weitere Bäume kippten in Richtung Saalepromenade und beschädigten auch hier Zäune, teils geringfügig, teils massiv.
Dieser Zaun wurde von einer Buche umgeworfen.
Innerhalb des Tiergartens wurden zwei Bäume entwurzelt und mehrere Fichten bzw. Kiefern wie Streichhölzer zerbrochen. Ein starker Ast einer Eiche landete auf dem Spielplatz.
Eine Auswahl von Baumfragmenten, wo sie nicht hingehören ...
Einen Schwerpunkt des Geschehens bildete wieder einmal der Baumbestand außerhalb des westlichen Außenzauns.
Baum-Mikado entlang der westlichen Tiergarten-Begrenzung.
Im Laufe des Freitags konnte der größte Teil der Gefahrenquellen beseitigt werden, der Besucherbereich ist wieder passierbar. (19.01.2018)
Zootier des Jahres 2018 ist die Scharnierschildkröte
Einige asiatische Schildkrötenarten sind im Freiland bereits ausgerottet, andere nur noch in geringen Beständen vorhanden. Dieses leidvolle Schicksal teilen die Vertreter der 13 Arten umfassenden Gattung der Scharnierschildkröten (Cuora). Lebensraumverlust und exzessiver Handel für den Kochtopf oder als vermeintliche Medizin bedroht die Bestände der Scharnierschildkröten existenziell.
Die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) wählte deshalb in Zusammenarbeit mit Deutscher Tierpark-Gesellschaft (DTG), Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und Gemeinschaft Deutscher Zooförderer (GDZ) die Scharnierschildkröten zum Zootier des Jahres 2018. Nachzuchtbemühungen in Zoologischen Gärten sowie Schutzprojekte in den südostasiatischen Ursprungsländern sollen damit ideell und finanziell gefördert werden.
So unterstützt die Aktion Zootier des Jahres die ex situ-Erhaltungszucht von Scharnierschildkröten im Internationalen Zentrum für Schildkrötenzucht im Allwetterzoo Münster sowie ein Projekt des Angkor Centre for Conservation of Biodiversity (ACCB) für den Erhalt von Scharnierschildkröten in Kambodscha.
Junge Cuora zhoui im Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz. Foto: Roland Wirth, ZGAP.
Das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz besteht seit dem Jahr 2003. Scharnierschildkröten bilden seither einen Schwerpunkt der Zuchtbemühungen des Zentrums. Von den 13 weltweit bekannten Cuora-Arten werden hier nicht weniger als neun erfolgreich nachgezogen. Herausragend sind die Erfolge bei der Zhous-Scharnierschildkröte (Cuora zhoui). Über zwei Drittel des weltweit bekannten Bestandes dieser Art ist in Münster geschlüpft, mittlerweile bereits in zweiter Tochter-Generation.
Scharnierschildkröte unter tierärztlicher Betreuung im ACCB, Kambodscha. Bildquelle: ACCB.
Das Angkor Centre for Conservation of Biodiversity wurde ebenfalls 2003 als eine der ersten Artenschutz-Stationen in Kambodscha gegründet. Unweit der berühmten Tempelanlage von Angkor Wat gelegen, fungiert es als Auffang- und Wiederauswilderungsstation für einheimische Wildtiere sowie als Schulungs- und Weiterbildungszentrum für die örtliche Bevölkerung, Schüler, Studenten, Behörden und Besucher. Unter anderem widmet sich das ACCB auch der Nachzucht der Amboina-Scharnierschildkröte (Cuora amboinensis) unter möglichst naturnahen Bedingungen. Bereits über 100 Jungtiere konnten großgezogen werden. Eine Auswilderung des Nachwuchses in einem gut geschützten Gebiet unter wissenschaftlicher Begleitung ist vorgesehen und soll durch Spendengelder aus der Aktion Zootier des Jahres finanziert werden. (18.01.2018)
Video: © ZGAP
Jahresrückblick 2017
Im Jahr 2017 wurden 59.303 Besuche gezählt und damit 3485 weniger als im Jahr zuvor. Die vielen verregneten Wochenenden mögen ebenso zu diesem Ergebnis beigetragen haben, wie gehäufte Umleitungen, die Ortsunkundigen die Anfahrt nicht immer leicht machten.
Ein Schwerpunkt des Baugeschehens des vergangenen Jahres spielte sich zudem hinter den Kulissen ab. Wichtig und überfällig war die neue Futterküche ohne Frage, aber sie befindet sich nun mal nicht im Besucherbereich. Und auch die Rekonstruktion der Besuchertoiletten brachte keine neuen Tierbegegnungen. Ein Teil des Vogelbestandes war überdies wegen der Aufstallpflicht infolge des allgemeinen Vogelgrippe-Geschehens während des Winterhalbjahrs längere Zeit nicht zu sehen, die Teichanlagen gesperrt und das Amerikahaus nur teilweise zugänglich.
Das Deutsche Karakulschaf ist eine bedrohte Haustierrasse.
Neu in den Tiergarten gelangten im Berichtsjahr Karakulschafe, Kappensäger, Augenbrauenenten, Baikalenten und Blaunacken-Mausvögel. Wieder zurück, nach vorübergehender Pause, ist die Kupferspiegelente. Unser letztes Tier verließ uns im Rahmen einer Zuchteinstellung. Nun erhielten wir ein junges Pärchen zurück.
Besonders erfreulich war außerdem die erneute Geburt eines Trampeltieres.
Tierbestand zum 31. Dezember 2017. (Formen = Wildtierarten bzw. -Unterarten und Haustierrassen.)
Ein Acouchi oder Zwergaguti im Amerikahaus des Bernburger Tiergartens.
Eurasisches Streifenhörnchen.
Zu den Tieren, die wir 2017 in hohem Alter verloren haben, gehörte nicht nur Braunbär "Benji" aus dem Schloss-Gehege, sondern auch ein Shetlandpony, ein Wolf, ein Wildschwein sowie beide Weißlippenhirsche. Viele Zootiere werden immer älter, nicht selten einhergehend mit altersbedingten gesundheitlichen Einschränkungen. Bei den Weißlippenhirschen soll es im Frühjahr einen Neubeginn mit jungen Tieren geben.
Auch von Acouchis und Eurasischen Streifenhörnchen ist uns leider jeweils der letzte Vertreter gestorben. Beide Arten sind jedoch nicht leicht wieder zu beschaffen. Bei den Acouchis liegt es daran, dass aus bislang unbekannten Gründen die Nachzuchterfolge europaweit, und diesem Trend folgend auch bei uns, seit Jahren dramatisch nachgelassen hatten.
Der Fall der Streifenhörnchen jedoch liegt anders. Hier greift ein grundsätzliches, europaweites Zucht- und Haltungsverbot, dass die Ausbreitung bestimmter gebietsfremder und potenziell invasiver Tier- und Pflanzenarten im Dienste des Naturschutzes verhindern soll. Über die Notwendigkeit und Geeignetheit solcher weitreichenden Verbote lässt sich streiten.
Waschbär auf nächtlicher Erkundungstour im Tiergarten.
Vom Verbot betroffen sind bislang u.a. zehn typische und ehedem häufig gehaltene Zootierarten. Darunter auch Arten wie Waschbär und Nutria. Beide Tierarten, die in der Vergangenheit auch im Tiergarten Bernburg gezeigt wurden, sind hierzulande längst gut etabliert. Der Waschbär kommt seit vielen Jahren frei lebend im Tiergartengelände vor. Zu sehen sind sie meist nur während der Dämmerung. Diese Population geht wohlgemerkt nicht auf unsere früheren Gehege-Waschbären zurück. Welchen Unterschied würde es aber machen, wenn sich dieser Population ausnahmsweise ein versehentlich entwichener weiterer Waschbär dauerhaft anschließen würde? (18.01.2018)
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